Mathematik in unseren 1. Klassen

Besonders in der 1. Klasse arbeiten wir mit vielen kleinen Heftchen zu je einem Übungsschwerpunkt.

Nach dem gemeinsamen Erarbeiten des Lerngegenstandes können die Kinder so selbstständig in ihren Heften arbeiten. Immer wenn sie ein Heft beendet haben, bekommen sie einen Lobsticker für ihren Fleiß in ihr Lobstickerheft.

                                                           

Jeden Anfang der Stunde beginnen wir mit gemeinsamen Entdeckungen zum Übungsschwerpunkt oder mit dem Erarbeiten bzw. Üben des Themas. Dabei versuchen wir mit vielen Anschauungsmitteln zu arbeiten. Hier kann jedes Kind zeigen, was es bereits verstanden hat. Die Kinder und der Lehrer bekommen so Einblicke in die Denkvorgänge der einzelnen Kinder. So erkennen wir auch, ob ein Kind noch Probleme hat, ob ihm wichtige Voraussetzungen fehlen oder ob es ev. einfach nur langsamer arbeitet. Dann können wir den Kindern, die mehr Hilfe benötigen - in der stillen Arbeitszeit, in der jedes Kind in seinem Heft arbeitet - gezielt helfen. Die Kinder die den Lernstoff begriffen haben, dagegen können nun in ihrem Tempo üben und müssen nicht auf die anderen warten.
Hier sind noch weiter Hefte, die wir in der 1. Klasse bearbeiten:

Rechentricks in Mathematik

Im Mathematikunterricht üben wir sehr intensiv das Rechnen mit Rechentricks. Dies soll den Kindern helfen, wirklich zu rechnen, Beziehungen zwischen den Zahlen und auch den Aufgaben zu erkennen und diese für ihr Rechnen zu nutzen. Ziel ist es, dass die Kinder nicht mehr auf Dauer die Mengen an Fingern, Plättchen oder Anderem abzählen, sondern sie zum wirklichen Rechnen befähigt werden.
Dies ist eine wichtige Voraussetzung für das Rechnen in größeren Zahlräumen (2. Klasse im Hunderterzahlraum; 3. Klasse im Tausenderraum).
Zunächst haben wir die Zahlenpärchen und die Verdopplungsaufgaben auswendig gelernt. Neben diesen, nun abrufbereiten Aufgaben, fallen den meisten Kindern zu diesem Zeitpunkt Aufgaben + 10 und + 1 auch gar nicht mehr schwer.
Ein weiterer Rechentrick sind die Tauschaufgaben: Wenn ich errechnet habe, dass 3 + 2 = 5 ist, muss ich die Aufgabe 2 + 3 nicht mehr rechnen. Ich weiß, dass sie das selbe Ergebnis hat.
Nun sind wir regelmäßig dabei, den Rechentrick Nachbaraufgaben zu üben: Hier geht es darum, dass die Kinder erkennen sollen, dass sich im Vergleich zu z.B. 3 + 7 = 10 (Das Zahlenpärchen kennen wir auswendig!) zu der Aufgabe 3 + 8 die Menge nur um 1 erhöht (aus der 7 wird eine 8; das ist nur eins mehr) - also muss ich auch im Ergebnis nur eines mehr rechnen. Oder ein anderes Beispiel: 6 + 6 = 12 (Diese Verdopplungsaufgabe kennen wir ebenfalls auswendig!) 6 + 5; hier ist nur eins weniger...
Inzwischen sind wir beim nächsten Rechentrick angelangt. Wir nennen ihn - Zwerg- und Riesenaufgaben! Dabei geht es um "große" Aufgaben (die Riesen), die sich mit Hilfe einer kleinen leichteren Aufgabe (den Zwergen) schell lösen lässt.
15 + 4    darin steckt die Aufgabe 5 + 4 = 9; also ist 15 + 4 = 19
16 - 3     darin steckt die Aufgabe 6 - 3 = 3; also ist 16 - 3 = 13.
Das was uns Erwachsenen so leicht fällt und für uns so offensichtlich ist, müssen sich die Kinder erst - der eine mühsamer als der andere - selbstständig erarbeiten. Und das ist der springende Punkt: SIE MÜSSEN DIES SELBER ERKENNEN. Es nutzt nichts, wenn wir den Kindern sagen, dass das doch ganz leicht ist, das da die Aufgabe ... drin steckt o.ä. Zu der wahren Erkenntnis kommt jedes Kind, wenn es dazu reif ist. Bis dahin können wir sie nur auf ihrem Weg begleiten und ihnen entsprechende Aufgaben zur Verfügung stellen, damit sie diesen AHA-Effekt erwerben können.
Wenn Sie Ihr Kind auf diesem Weg unterstützen wollen, üben Sie zunächst die Verdopplungsaufgaben und die Zahlenpärchen regelmäßig mit ihm, so dass diese Aufgaben tatsächlich auswendig beherrscht und auf Dauer behalten werden. Zum Zwerg- und Riesentrick biete ich Ihnen auf unseren internen Hausaufgabenseiten ein sehr schönes Spiel an, das Sie sich herunterladen können. Wir spielen es auch in der Schule.

Noch eine Rechenstrategie

Nun üben wir seit einiger Zeit noch die letzte - für viele Kinder die schwerste - Rechenstrategie. Das Rechnen zunächst erst einmal bis zu Zehner. Dazu müssen wir die zu addierenden Zahlen zerlegen. Wir ergänzen erst den Anteil, der bis zum vollen Zehner fehlt und addieren dann den Rest.
Für die Kinder ist dieser Weg oft sehr mühsam, ist doch das Abzählen im Zahlenraum eine Strategie, die ihnen immer noch einfach erscheint. Nur können wir damit in der 2. Klasse im Zahlenraum bis 100 nicht mehr zu sicheren Ergebnissen gelangen. Daher unterstützen Sie Ihr Kind gerne so oft wie möglich in der Einhaltung dieses "langen" Weges.
Irgendwann können die Kinder dann das Zerlegen im Kopf und lösen die Aufgaben sicher. Dann gelingen auch die Aufgaben im nächsten Schuljahr.
Lassen Sie ein Abzählen oder Weiterzählen möglichst nicht mehr zu.
Auf unseren internen Hausaufgabenseiten sind einige Arbeitsblätter, die wir auch im Unterricht lösen. Damit möchte ich Ihnen den Weg noch einmal verdeutlichen.